Mehr als nur eine Spur auf dem Feld

Internes Fährtenseminar

Aus einem „Kannst Du mir kurz erklären, wie das funktioniert“ wurden 7 Trainer, 4 Stunden und eine Maria mitten im Feld irgendwo in Assel. Ein spontaner, intensiver und lehrreicher Nachmittag, welcher deutlich gemacht hat, wie viel mehr hinter der Fährtenarbeit steckt als nur „Spuren folgen“. Ob im IGP, Mantrailing oder in der Rettungshundearbeit, die Fährtenarbeit verlangt ein feines Zusammenspiel zwischen Hundeführer*in und Hund.

Theorie trifft Praxis, ein paar Amerikaner und grandiose Malkünste
Zu Beginn gab es eine umfassende theoretische Einführung. Wir sprachen über die Bedeutung von Bodenverletzungen, Geruchspartikeln und wie wichtig Windrichtung, Babypuder, Geländebeschaffenheit und Wetterbedingungen für die Arbeit sind. Besonders spannend war der Einblick in die unterschiedlichen Ausbildungsansätze je nach Hundesportart. So geht der Hund bei der IGP Fährte den Geruchspartikeln der Bodenverletzung nach, beim Mantrailing hingegen dem Individualgeruch des Menschen.

Fuß für Fuß – die ersten Schritte
Im praktischen Teil stiegen wir direkt aktiv in die Fährtenarbeit ein. Maria erklärte uns das Vorgehen, den Einstieg und gab uns einen Ausblick, wo die Reise hingehen kann. Dann ging es direkt auf den Acker, der uns freundlicherweise von langjährigen
Kunden der Hundeschule noch vor der Brut- und Setzzeit zur Verfügung gestellt wurde. Mit hochwertigen Leckerlies bewaffnet stapften wir, jeder für sich, unsere Quadrate, Dreiecke und ersten geradeaus Strecken. Es war beeindruckend zu sehen, wie konzentriert und motiviert sich die Hunde auf die neue Aufgabe einließen. Unabhängig von Rasse, Größe oder Alter. Egal ob Golden Retriever, Australien Shepherd, Border Collie, Tervueren oder Lagotto, alle arbeiteten zielstrebig und engagiert im Rahmen ihrer Möglichkeiten mit.

Am Ende des Nachmittages hatten wir alle gemeinsam eine Grundlage und umfassendes Wissen an die Hand bekommen, um auch allein genau zu wissen, wie wir unsere Teampartner Hund weiter in dem Bereich Fährtenarbeit fördern können.

Das Seminar hat uns ein tieferes Verständnis für das, was unsere Hunde bei der Nasenarbeit leisten, worauf es ankommt und die Unterschiede zu anderen Bereichen vermittelt und uns damit nochmal vor Augen geführt, wie vielseitig und anspruchsvoll die Fährtenarbeit sein kann, je nachdem in welchem Bereich und wie professionell man diese ausüben möchte. Gleichzeitig ist es eine tolle Möglichkeit die Bindung durch die gemeinsame Aktivität zu stärken und dem Hund eine artgerechte Beschäftigung zu bieten.

Text: Franzi (Trainerin für Rally Obedience)