Malinois / Australien Shepherd-Welpe
Ich hatte es mir anders vorgestellt
2020 mussten wir unseren geliebten Hund Max mit 13 Jahren gehen lassen. Klar war schon lange vorher, ohne Hund geht es nicht und wir möchten gern einen Welpen haben – mein erster Welpe! Die sollen ja soooo anhänglich, kuschelig und soooo süß sein; das wurde mir von meinem lieben Christian immer wieder gesagt.
Also haben wir uns auf die Suche gemacht, was gar nicht so einfach war; es war der totale Lockdown durch Corona und Welpen waren so gut wie „ausverkauft“. Eine sportliche Rasse sollte es schon sein, wachsam, aber auch im Haus ruhig und ausgeglichen. Also einen Hund, der alles kann – ganz einfach 😉
Wir entschieden uns für einen Mischling aus Malinois und Australien Shepherd und freuten uns, als es im Oktober 2020 soweit war: unser Mira-Baby zieht bei uns ein 😍
Schon nach einigen Tagen war klar, von kuschelig, anhänglich, sooo süß… keine Spur. Die erste Hose mit den scharfen Welpenkrallen und Welpenzähnen zerrissen, meine Arme mit roten Striemen übersät. Kuscheln? Fehlanzeige! In der Welpenstunde mussten die Trainer beim Treffpunkt für Hunde ganz schön was aushalten und vor allem sehr laut werden, da Mira sich in den Stunden richtig schön in Rage geschrien hat, so dass keiner mehr etwas verstehen konnte. Ich war verzweifelt!
Viele Stunden in der Gruppe, im Einzeltraining und eine Menge Arbeit zuhause haben wir gebraucht um diesen kleinen Krawallhund in eine Richtung zu bringen, mit der wir alle gut leben konnten. „Gib ihr Aufgaben“ hieß es immer in der Hundeschule. Gesagt getan. Nach der Junghundegruppe ging ich also mit Mira in meine erste Hoopers-Stunde. Ausprobieren wollte ich das mal und hatte genauso wenig Ahnung vom Hoopers wie mein Hund. Unsere erste Übung war: lass doch mal die Leine los und lass den Hund durch einen Hoop laufen, indem du auf der anderen Seite mit Leckerchen bestätigst.
Es hat geklappt, Mira ist nicht zu anderen Hunden gerannt, sie hat sich nicht um die Bienen und Blümchen um sie herum gekümmert und hat niemanden angebellt. Nein, sie hatte eine Aufgabe: durch einen Hoop laufen. – Ich war begeistert!
So wurden dann aus einzelnen Hoops mit dem Kommando „durch“ ein kleiner Parcours mit Hoops, Tunneln, Tonnen und Gates. Die Kommandos wurden mehr und mehr und mein Hirn musste richtig arbeiten, damit die richtigen Kommandos zu den richtigen Hindernissen passten. Dazu kam dann noch, dass meine Körperhaltung beim Hoopers ein ganz wichtiges Signal für den Hund ist. Also musste ich Sprache, Körpersignale, Handzeichen und meine Konzentration auf den richtigen Weg im Parcours zusammenbringen.
Das fordert auch nach ca. 3 Jahren Training noch immer meine volle Konzentration und bringt mich nicht selten an meine Grenzen! Letztendlich macht es uns – Mira und mir – immer noch viel Spaß und hat uns im Laufe der Zeit enorm zusammengeschweißt. ❤️
Text: Dagmar (Kundin)








