Warum die Leinenpflicht so wichtig ist

Brut- und Setzzeit (in Niedersachsen)

Jedes Jahr zwischen dem 1. April und dem 15. Juli heißt es für uns Hundehalterinnen und Hundehalter: Leine dran! Denn dann ist Brut- und Setzzeit in Niedersachsen – eine Art Babyboom in der Wildtierwelt. Ob Rehkitz oder Bodenbrüter, viele Tiere ziehen in dieser Zeit ihren Nachwuchs groß und brauchen dringend ihre Ruhe. Verständlich, oder? Niemand möchte, dass sein Neugeborenes plötzlich panisch durch die Gegend flitzt, nur weil ein neugieriger Vierbeiner vorbeistolpert.

Warum das alles?

Ganz einfach: Wildtiere sind in dieser Phase besonders empfindlich. Nehmen wir zum Beispiel Rehkitze. Die kleinen Fellknäuel liegen wie Tarnprofis in hohen Wiesen und rühren sich nicht – eine clevere Überlebensstrategie gegen Fressfeinde. Gegen freudig antrabende Hunde hilft das allerdings wenig. Und Bodenbrüter wie die Feldlerche oder das Rebhuhn? Die bauen ihre Nester mitten ins Gras und verlassen diese, wenn sie sich bedroht fühlen. Eine kurze Hunde-Schnüffelrunde kann also fatal sein.

Die Sache mit der Leinenpflicht

Jetzt kommt der unromantische Teil: Das Ganze ist nicht nur eine nette Bitte der Naturfreunde, sondern gesetzlich geregelt. Laut dem Niedersächsischen Gesetz über den Wald und die Landschaftsordnung (NWaldLG) müssen Hunde in dieser Zeit in der freien Landschaft an die Leine. Wer sich nicht daran hält, riskiert ein Bußgeld. Und mal ehrlich: Das Geld kann man wirklich schöner investieren.

Von Rücksicht und Verantwortung

Als Hundehalterin (mittelalt, mittelschlau, aber immerhin lernfähig) weiß ich: Unser Vierbeiner ist die liebenswerteste Frohnatur der Welt. Aber auch die bravste Schnüffelnase kann mal einen plötzlichen Bewegungsdrang verspüren – und schwupps, ist der Jagdinstinkt geweckt. Deshalb bleibt die Leine in diesen Monaten dran. Rücksicht tut nicht weh, ist gesetzlich vorgeschrieben und hilft enorm, die Natur im Gleichgewicht zu halten.

Und wer glaubt, dass ein Hund nur mit Freilauf glücklich ist, kann sich mit Alternativen beschäftigen: Hundeauslaufgebiete, Dummy-Training oder Nasenarbeit – es gibt viele Möglichkeiten, seinen Vierbeiner artgerecht auszulasten, der Treffpunkt bietet da im Übrigen eine ganze Menge und noch viel  mehr an!

Eine schöne Brut- und Setzzeit wünsche ich uns allen, vor allem aber den Tieren, die auf unsere Rücksichtnahme angewiesen sind.

Text: Jelka (Kundin und zuständig für Design & Entwicklung der Website)