Zeckenschutz ist Lebensschutz

warum du das Thema nicht auf die leichte Schulter nehmen darfst

Die Zecken sind da. Klein, unscheinbar, scheinbar harmlos – doch der Eindruck täuscht. Zecken sind Überträger gefährlicher Krankheiten, die für unsere Hunde (und auch uns Menschen) nicht nur unangenehm, sondern im schlimmsten Fall tödlich enden können.

Und nein, es reicht nicht, „nach dem Spaziergang mal kurz zu schauen“. Wer Zeckenschutz auf die leichte Schulter nimmt, setzt seinen Hund einem vermeidbaren Risiko aus.

Diese Krankheiten übertragen Zecken – und sie sind alles andere als harmlos:

  • Anaplasmose

    Fieber, Lahmheit, Appetitlosigkeit. Ohne Behandlung kann es zu Organschäden kommen.

  • Babesiose („Hunde-Malaria“)

    Zerstört die roten Blutkörperchen. Führt zu Schwäche, Fieber, dunkel gefärbtem Urin – oft tödlich ohne schnelle Behandlung.

  • Borreliose

    Entzündungen an Gelenken und Nervensystem – eine Impfung gibt es für Hunde nicht mit gesicherter Wirkung.

  • Ehrlichiose

    Zerstört Blutkörperchen und Knochenmark – kann zu inneren Blutungen führen.

  • FSME

    Selten bei Hunden, aber möglich – greift das zentrale Nervensystem an.

Zeckenschutz ist nicht gleich Zeckenschutz: Wirkprinzipien im Überblick

Nicht jedes Mittel wirkt gleich. Es gibt drei grundsätzliche Arten:

Diese wirken abwehrend.
Zecken beißen gar nicht erst zu, weil sie durch den Geruch oder Kontakt abgeschreckt werden.

🟢 Vorteil: Die Krankheitserreger haben keine Chance, übertragen zu werden.
🔴 Nachteil: Bei empfindlichen Tieren (oder Katzen im Haushalt!) nicht immer geeignet.

Diese wirken von innen heraus.
Die Zecke muss zubeißen und Blut saugen, um das Gift aufzunehmen – dann stirbt sie ab.

🟢 Vorteil: Sehr zuverlässig, einfach in der Anwendung.
🔴 Nachteil: Die Zecke hat bereits gestochen – das Risiko einer Krankheitsübertragung besteht also, wenn auch reduziert.

Diese töten Zecken nach dem Kontakt, oft noch bevor sie stechen.

🟢 Vorteil: Wirken lokal, ohne dass die Zecke Blut saugen muss.
🔴 Nachteil: Kein echter Schutz vor dem ersten Kontakt – und oft schwächer als systemische Mittel.

Was nicht hilft:

Viele vermeintliche Zeckenschutzmittel halten leider nicht, was sie versprechen – auch wenn sie oft gut gemeint sind. Bernsteinketten etwa sehen zwar hübsch aus, haben aber keinerlei nachgewiesene Wirkung gegen Zecken. Kokosöl mag angenehm riechen und das Fell glänzen lassen, schützt jedoch nicht zuverlässig vor Zecken. Ätherische Öle wiederum können bei Hunden sogar Hautreizungen oder allergische Reaktionen hervorrufen – hier ist Vorsicht geboten. Und generell gilt: Hausmittel und esoterische Ansätze mögen sympathisch wirken, ersetzen aber keinesfalls wirksam geprüfte medizinische Produkte.

Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte sich nicht auf solche Mythen verlassen.

Fazit: Schütz deinen Hund – gezielt, wirksam, verantwortungsvoll

Zeckenschutz ist keine Nebensache. Es geht um schwere, zum Teil tödliche Krankheiten. Wer sich nicht sicher ist, welches Mittel passt, sollte sich vom Tierarzt beraten lassen.

  • Kombischutz ist oft sinnvoll: z. B. ein systemisches Mittel plus regelmäßiges Absuchen.
  • Repellentien schützen am effektivsten vor Infektionen, weil sie den Zeckenbiss verhindern.
  • Tabletten sind zuverlässig – aber die Zecke muss erst beißen.

Also: Nicht irgendein Mittel nehmen – sondern das richtige für euren Hund.

Zeckenschutz ist kein Lifestyle – es ist Lebensschutz.